Gedanken einer Austrägerin
Christine Fischer (2019)


35 Jahre sind verronnen,
seit der K&K hier hat begonnen.
Einzug hielten Kunst und Kultur.
Was war vorher - nur Natur?
Es hat die sehr engagierte Vorstandschaft
stets ein Super-K&K-Programm geschafft.
Wie man sich hier bedanken kann?
Man nimmt halt einen Stapel Flyer an!
Damit es auch die Nachbarn sehen,
in welches Programm sie sollen gehen!
Solch "niederer Dienst" will man glauben,
kann einem doch den Schlaf nicht rauben.
Dann ist man aber doch verwirrt,
wenn man durch Neurieds Gassen irrt.
Es war nicht direkt zu erwarten,
die Vielzahl örtlicher Briefschlitzarten.
Mal Überkopf, mal ganz unten,
der Einwurf wurde stets gefunden.
An einige man sich ungern wagt,
hier wäre Denkmalschutz gefragt.
Ist der Briefschlitz noch in Betrieb?
Man schleicht herum fast wie ein Dieb!
Und es droht, wirklich wahr.
mitunter auch Unfallgefahr.
Bei Eis und Schnee ist es nicht heiter,
besteigt man der Starenhäuser Eisenleiter
Waren die Architekten Ornithologen
und den Vogelhäuschen sehr gewogen?
Nun wird es noch ein bisschen wilder!
Es fehlen noch die Namensschilder!
Wie viele Verwandte wohnen hier?
Brauchen sie Flyer zwei, drei, vier?
Doppelnamen gibt es sehr viele,
was führt die Flyer hier zum Ziele?
Findet man die Zahl der "Köpfe",
wenn man zählt die Klingelknöpfe?
Um Fehlzustellung zu vermeiden,
muß man einsam sich entscheiden.
Als Fazit, das ist äußerst wichtig,
muss man fit sein, aber richtig!
In Neuried, wo es kaum einer kennt.
man manchmal in die Irre rennt
und sich nur noch ungern bückt,
weil halt schon das Alter drückt.
Sollte man trotzdem dissertieren,
über Briefkastenvielfalt promovieren?
Diese Frage bleibt noch offen,
es gilt zuerst einmal zu hoffen,
noch viele Flyer auszutragen
und sich erst dann ans Thema wagen.
Schön war ́s und gsund war's die Austragerei!
Mein Respekt gilt den örtlichen Briefträgern.

Christine Fischer (2019)